18.12.2010 

SV Sachsen 90 Werdau gegen SV Schneeberg 43:41 (17:17, 31:31, 36:36, 40:40) nach Siebenmeterwerfen

 

"So ein Spiel habe ich bisher noch nicht erlebt", meinte Toni Flechsig. Der Handballer vom SV Sachsen 90 Werdau war nach fast 90 Minuten auf dem Parkett einerseits am Ende seiner Kräfte, andererseits sichtlich zufrieden. Schließlich hatte der 27-Jährige seine Mannschaft mit dem verwandelten entscheidenden Siebenmeter gegen den SV Schneeberg ins Halbfinale des Bezirkspokals geschossen. Zuvor traf Flechsig bereits mit der Schlusssirene der ersten Verlängerung zum 36:36-Ausgleich. "Das war eine absolute geschlossene Mannschaftsleistung, zu der uns die Zuschauer in der Halle und unsere Trainerin zusätzlich angespornt haben", sagte Toni Flechsig, der sich aber auch bei den Organisatoren des Spiels bedankte. Ursprünglich sollte in der Sporthalle am Werdauer Gymnasium gespielt werden, nach dessen Sperrung wichen die Sachsen recht unkompliziert ins Langenhessener Koberbachcentrum aus.

Dort erwischten die Gäste aus Schneeberg klar den besseren Start, führten nach elf Minuten bereits 5:1. Petra Quade nahm eine Auszeit und die zeigte Wirkung im Spiel der Gastgeber. "Ich habe den Jungs gesagt, dass sie ihren Respekt vorm Gegner ablegen sollen", verriet die Trainerin. So hatten die Werdauer den Rückstand Mitte der ersten Halbzeit aufgeholt, in der Folgezeit entwickelte sich ein wahrer Handballkrimi. Bis zur Pause konnte sich keine Mannschaft mit mehr als einem Tor Vorsprung behaupten. Die spannende Begegnung setzte sich nach dem Seitenwechsel fort. Allerdings konnte sich Werdau viermal einen Vorteil von zwei Toren erarbeiten, den Schneeberg jedoch wieder wettmachen konnte. Die Sachsen führten auch in der Schlussminute der regulären Spielzeit und hatten Glück, dass nach dem Ausgleich nicht noch der Siegtreffer der Gäste fiel. Schlussmann Philipp Hübner war auf dem Posten.

In der ersten Verlängerung sah es lange Zeit nach einem Schneeberger Sieg aus, zumal sich Werdau nun doch einige überhastete Würfe auf das gegnerische Tor leistete. "Wir haben uns nach den ersten fünf Minuten noch einmal zusammengerauft und konnten den Gegner noch einmal abfangen", meinte Toni Flechsig. Der Schneeberger Winfried Boericke brachte die Sachsen mit einem Eigentor zum 39:38 in der zweiten Verlängerung kurzzeitig auf die Siegerstraße. Auch das 40:39 sollte nicht halten, so dass es ins Siebenmeterschießen ging. Daniel Rogel - der 28-Jährige war mit zehn Treffern der erfolgreichste Werdauer Schütze - brachte die Sachsen zum ersten Mal in Führung, bevor Phillipp Hoffmann und Toni Flechsig die Tür zum Pokalhalbfinale endgültig aufstießen. "Das war für mich das bisher geilste Spiel meiner Laufbahn, dafür haben sich die 300 Kilometer Anfahrt gelohnt", betonte Philipp Hoffmann anschließend. Hoffmann studiert derzeit in Marburg und steht den Werdauern lediglich alle zwei Wochen zur Verfügung. (TMP)

Werdau: Hübner, Schwarzenberger - Löffelmann (1), Pfeifer (1), Rank (8), Theis, Deichstetter (4), Rogel (10), Fischer (3), Kratzsch, Hoffmann (8), Flechsig (8).

SV Sachsen 90 Werdau Abteilung Handball 0